5. Guter Unterricht

„Guter Unterricht“ wird von Didaktikern und Pädagogen häufig thematisiert, so dass hier schon viele Hinweise und Ideen vorhanden sind. Auch sind Checklisten für guten Unterricht zu genüge in der Literatur zu finden. Hier ist vor allem Hilpert Meyer zu nennen, der sich ausführlich mit diesem Thema beschäftigt hat. Auch Gert Lohmann ist sehr lesenswert, da er verschiedene Präventions- und Interventionsmöglichkeiten bei Unterrichtsstörungen sehr gut beschreibt.

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Ich habe mir folgende Frage gestellt: Welcher Unterricht passt zu meinen fachlichen Ansprüchen aber auch zu den Gegebenheiten meiner Klasse?

Auf der Suche nach der Antwort bin ich auf mehrere Dinge gestoßen.

Guter Unterricht sollte vor allem Unterricht sein, der so abläuft, wie ich ihn geplant und antizipiert habe. Dies bedeutet, dass alle Lernenden diszipliniert und aufnahmefähig sind. Trotzdem ist die Teilhabe der Schüler*innen an der Gestaltung meines Unterrichts elementar. Das Aufnehmen von Interessen und Fragen der Lernenden ist mit entscheidend für guten Unterricht. Erreichbar ist dies durch eine Öffnung des Unterrichts.

Meine Schüler*innen haben Spaß beim Lernen, ihre Interessen werden geweckt und aufgegriffen, sie sind motiviert und ich bin zufrieden und ausgeglichener.

Wie ich die Disziplin erreiche, habe ich bereits an anderer Stelle geklärt. Jetzt ist nur noch darzulegen wie ich die Öffnung des Unterrichts erreiche und den Kindern Spaß an der Arbeit bereite :).

1. Problemorientierung

Für Kinder ist es wichtig an ihren Erfahrungen anzuknüpfen. Dies ist nicht nur eine Formel der Wissenschaft, sondern funktioniert wirklich:-) und ist auch gar nicht so schwer. Ich konzentriere mich in der Grundschule auf zwei Möglichkeiten bei der Problemorientierung.

Die erste Möglichkeit ist der Einstieg über Wissenslücken. Ein Beispiel zum Thema Wasserkreislauf. Hier zeige ich den Schüler*innen im Einstieg eine kurze Geschichte, in der sich zwei Kinder streiten. Kind 1 ist der Meinung, dass wir das Wasser trinken, welches die Dinosaurier schon getrunken haben. Kind 2 glaubt diese Geschichte nicht. Nach der Beschreibung dieser Situation fordere ich die Kinder auf, ihre Hypothesen dazu zu bilden. Anschließend sollen sie ihre Fragen zur Geschichte formulieren.

Eine zweite Möglichkeit ist der Einstieg über Widersprüche. Auch hier möchte ich dir ein Beispiel zum Thema „Palmöl“ in Lebensmitteln geben.

Ich zeige den Kindern ein Comic mit Mutter und Kind beim Einkaufen. Die Mutter möchte ihrer Tochter Schokolade einkaufen, aber das Kind lehnt ab. An dieser Stelle endet die Geschichte. Da die meisten Schüler*innen gern Schokolade essen verstehen sie das Verhalten des Mädchens aus dem Comic gar nicht. Sie sind verwirrt und wollen dem „Problem“ auf den Grund gehen.

Auch hier lasse ich nach der Beschreibung wieder Hypothesen bilden und anschließend Fragen zur Geschichte stellen. Hier kommt meist die Schülerfrage: Warum isst das Mädchen nicht die leckere Schokolade?

Dies sind nun die Fragen bzw. Probleme, welche an den Interessen der Kinder anknüpfen. Es sind die Kinderfragen. Mit Hilfe dieser Fragen bzw. des aufgeworfenen Problems, ist es nun nicht mehr schwer eine „runde“ Stunde mit viel Lernprogression zu erzeugen :). Im Sachunterricht und später dann in GEWI ist es möglich zu fast allen Themen problemorientiert oder zumindest mit Fragen der Schüler*innen einzusteigen. Versuch es und du wirst merken, dass die Motivation der Kinder in deiner Klasse deutlich steigt.

2. soziale Kompetenz fördern

Das Buch „Kooperatives Lernen/ Kooperativer Unterricht“ von Kordula Hoffmann zeigt in aller Kürze wichtige kooperative Lernmethoden wie z.B. die Placemat-Methode, Think-Pair-Share oder den Partnercheck. Dieses Buch hat mich bei meiner täglichen Planung und Arbeit sehr unterstützt. Außerdem wurde ich darin bestärkt Gruppenarbeit durchzuführen, indem Frau Hoffmann zu Begin des Buches die drängendsten Fragen zu kooperativen Lernmethoden der Lehrer*innen aufgreift, klärt und überzeugende Argumente für soziale Methoden im Unterricht liefert. Mittlerweile wende ich einige ihrer vorgestellten Methoden in meinem Unterricht an, ohne weiter darüber nachzudenken.

Mir ist bewusst, dass in manchen Klassen ein absolutes Durcheinander oder sogar Chaos herrscht, so dass sich der Lehrer oder die Lehrerin häufig für die Einzelarbeit und somit gegen kooperative Lernformen entscheidet. Kein Kind arbeitet gern allein!

An dieser Stelle möchte ich ein paar Möglichkeiten vorstellen, welche dich den Überblick behalten lassen und trotzdem kooperativ sind.

(Hier bin ich noch nicht fertig: Weitere Informationen folgen. :))